Heute enden die zehnjährigen Feierlichkeiten der evangelischen Kirche für einen der schrecklichsten Hassprediger der deutschen Geschichte. Über seine Hasstiraden ist an dieser Stelle ausführlich berichtet worden. Die protestantischen KirchenführerInnen haben versucht, die vielen „Schattenseiten“ von Luther zu vertuschen. Gleichzeitig betreiben sie eine unglaubliche Heroisierung ihres Konfessionsbegründers. Luther hat weder Thesen an eine Kirchentür genagelt, noch als erster die Bibel ins Deutsche übersetzt, noch ist er der Schöpfer der neuhochdeutschen Schriftsprache und am allerwenigsten war er ein Verfechter für Glaubens- oder gar Meinungsfreiheit. Die Bundeszentrale für politische Bildung widerlegt diese Mythen und schreibt: „Und ‚hier stehe ich, ich kann nicht anders‘? Das ist immerhin gut erfunden.“ Die Lutherdekade als riesige Werbekampagne der evangelischen Kirche ist mit mehr als einer Viertel Milliarde Euro aus allgemeinen Steuergeldern finanziert worden. Näheres. Die staatlichen Stellen verstoßen hiermit eklatant gegen das Grundgesetzgebot der weltanschaulichen Neutralität. Prof. Dr. Robert Zwilling hat auf der Tagung von Religionsfrei im Revier am 21. Oktober in Bochum einen Vortrag gehalten zu dem Thema: „Darf man einen großen Judenhasser 10 Jahre lang mit einem Millionenaufwand vermarkten?“ Sein Fazit: „Die Evangelische Kirche hätte besser daran getan, den historischen Luther in seiner Zeit zu belassen, statt den Versuch zu machen, ihn zu einer Ikone des 21. Jahrhunderts hochzustilisieren. Hierfür ist er nicht geeignet. Für die Probleme unserer Zeit hat er uns nichts zu sagen. Wenn die Evangelische Kirche nicht mehr an Substanz aufzubieten hat als die Berufung auf einen großen Judenhasser, dann entblößt das die Leere ihres Angebots.“
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