Presseerklärung vom 27. 8.’15

Es bleibt dabei, das 11. Gebot lautet: „Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen“

Religionsfrei im Revier appelliert an die Mitglieder des Finanzausschusses der Stadt Dortmund, keine auf einseitige Information beruhende Empfehlung zur Finanzierung des Ev. Kirchentags 2019 abzugeben.

Wie die Dortmunder Ruhrnachrichten berichten, soll der Finanzausschuss der Stadt Dortmund nach Anhörung von Dr. Jörg Kopecz, Leiter der Finanzen und Organisation beim Deutschen Evangelischen Kirchentag, eine Empfehlung für einen Zuschuss der Stadt Dortmund in Höhe von 2,7 Mill. € (plus Sachleistungen) für die Ratssitzung am 03. 09. 2015 abgeben.

Religionsfrei im Revier kritisiert und protestiert, dass es eines demokratischen Verfahrens unwürdig ist, Gegner einer Finanzierung nicht anzuhören und nur Lobbyisten und Befürwortern des Kirchentages das Wort zu erteilen.

In einer mehr und mehr säkularen Gesellschaft sollte es sich schon aus Gründen der Rechtmäßigkeit und Gleichbehandlung verbieten, Veranstaltungen von Religionsgemeinschaften mit allgemeinen Steuermitteln zu finanzieren. Die Förderung konfessioneller Glaubensfeste ist nicht nur ein finanzielles Verlustgeschäft sondern dürfe außerdem dem Verfassungsgrundsatz von Trennung von Kirche und Staat widersprechen. Anders sieht das bei der Förderung von Kultur und Sport aus, die ausdrücklich im § 8.1 der Gemeindeordnung NRW erwähnt wird.

Ein Kirchentag ist ein Fest des Glaubens, wie Kirchentagspräsident Prof. Barner betont, und kein Fest für die Allgemeinheit, wie man mit einer Aussage, der Kirchentag sei offen für alle, suggerieren will. Nach Kirchentagsstatistiken sind weniger als 3 % der Besucher keine Christen.

Religionsfrei im Revier fordert, vor einer Beschlussempfehlung auch Kritiker der Kirchentagssubventionierung anzuhören und fordert die Stadt Dortmund im Interesse der Mehrheit säkularer und andersgläubiger Dortmunder und Dortmunderinnen auf, keine finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.

Es ist bei der Haushaltslage der Stadt, die angeblich im kommenden Haushalt 35 Mill. Euro einsparen muss, nicht mehr vertretbar, Kirchentage einer finanziell saturierten Religionsgemeinschaft, die ohnehin von allgemeinen Steuermittel subventioniert wird, finanziell zu unterstützen.

Die Veranstalter des Kirchentages fordern wir auf, ihren Antrag auf finanzielle Unterstützung zurückzunehmen, was ihrem Willkommen in Dortmund und ihrem Image nicht abträglich sein dürfte, im Gegenteil!

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