Gauck braucht Aufklärung

Wenn man den Bundespräsidenten Gauck z. Z. erlebt, dann drängt sich der Eindruck auf, dass er niemanden hat, der ihm ehrlich sagt, welche ungeheure Zumutung er für Millionen von Menschen ist, die konfessionsfrei sind. Was bedeutet es für diese Menschen, dass sie mit einem Staatsoberhaupt leben müssen, das sein Arbeitsleben lang bezahlter Mitarbeiter einer christlichen Organisation war, deren Begründer, Martin Luther, der wahrscheinlich bedeutendste Antisemit vor Adolf Hitler war? Der Protestantismus ist Teil des Christentums, das verantwortlich ist für Kreuzzüge, Massenmorde und Hexenverbrennungen. Das Christentum hat sich durch Zwangstaufungen, Repression und Verfolgung Andersgläubiger durchgesetzt. Die beiden deutschen Großkirchen sind durch ihre Kollaboration mit dem Faschismus die einzigen Großorganisationen, die den Nationalsozialismus gestärkt überstanden haben. Wenn man überlegt, welche Macht auch mehr als 200 Jahre nach der Aufklärung das organisierte Christentum in unserer Gesellschaft noch hat, dann ist verständlich, dass immer mehr Menschen sich von diesem Staat abwenden, der zu Hundert Prozent von sich Christinnen und Christen nennenden Menschen regiert wird. Kein Kabinettsmitglied auf Bundes- oder Landesebene hat sich bisher von dem Unrechtsverhalten des Christentums distanziert.

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