Sagel kann frieren

Mit diesem Wunsch oder dieser Hoffnung wünscht uns „unser“ Tobias Großekemper, einer der Meinungsmacher der Ruhrnachrichten, einen guten Morgen.

Er blickt uns dabei auf seinem Konterfei wie ein in die Jahre gekommener Messdiener mit einem seligen Lächeln an.

Sagel, das ist der Chef der Linkspartei in NRW, der den Kindern ein Lichterfest mit Laterne, Sonne, Mond und Sterne schenken möchte. Ein Kinderfest ohne einen Ritter, der Bischof war und von seiner eigenen Organisation (der Kirche) heilig gesprochen wurde und angeblich seinen warmen Mantel einem nackten Bettler im Schnee vor den Toren der Stadt geschenkt habe. Nur den halben Mantel wohlgemerkt.

Weil dieser Ritter, mit Blut am Schwert, das ist bei Rittern so, nun nicht mehr als Symbol des Teilens allen Kindern, christlich oder muslimisch, vernünftig oder unvernünftig gemacht, aufgeklärt oder für dumm verkauft (das geschieht mit Kindern), als Vorbild und Spaß beim Martinszug dienen soll, soll Sagel frieren, meint Tobias Großekemper mit dem bestimmten Blick.

Bei solchen (christlichen?) „Guten Morgen Wünschen“ kann einem auch schon mit Mantel kalt werden.

Mit seinem Kommentar zum Thema, „Sankt Martin, einer für alle“, meint der Meinungsmacher der Westfälischen Rundschau, Matthias Korfmann, doch mal mehr in die Tiefe gehen zu müssen.

St. Martin tauge als Symbolfigur quasi für alle, „weil das mit dem Teilen so unerhört international, multikulturell und zeitlos“ sei und fragt, „warum also sollte man auf ihn verzichten? Da gäbe es eine Menge Antworten, Herr Korfmann, die hier den Rahmen sprengen würden. Das beginnt bei religiöser Verdummung von Kindern und endet bei Trennung von Religion/Kirche und Staat.

Ein Vorbild ist St. Martin nicht!

Wer allerdings bei dem Bild des Ritters St. Martin aus der KiTa stehen geblieben ist, hält einen reichen Ritter mit schuldigem oder unschuldigem Blut am Schwert, der einen nackten Mann im Schnee mit einem halben Mantel zurücklässt und sich in seinen warmen Bischofssitz zurückzieht, für einen Kumpel, Herr Korfmann?

Es wundert nicht, dass in unserer Gesellschaft viele solcher „Kumpel“ für Helden und Vorbilder gehalten werden, wenn St. Martin das Ideal ist.

Den Hinweis auf einen Fußballmanager schenke ich mir, obwohl der nicht nur auf einem Ross einen guten St. Martin abgeben würde.

Also dann nehmen Sie ihre Kinder, zünden die Laternen an, erzählen ihnen Märchen von guten Männern, die keine sind, und dann schreiben Sie unter Ihren nächsten Kommentar – rabimmel, rabammel, rabumm – das passt nicht selten.

 

Manfred Such

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