Appell an die Stadt Dortmund

Religionsfrei im Revier appelliert vor der Entscheidung im Dortmunder Rat, den Ev. Kirchentag mit 2,7 Mill. Euro zu subventionieren, erneut an die Ratsmitglieder, eine Subventionierung abzulehnen.

Wie bereits in dem offenen Brief der „Kunstaktion Das 11. Gebot“ (Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen) ausführlich dargelegt, widerspricht eine Subventionierung einer Religionsgemeinschaft, die ohnehin bereits, allen Verfassungsbedenken zum Trotz, aus allgemeinen Steuermitteln alimentiert wird, eklatant rechtsstaatlichen Grundsätzen.
Die fortschreitende Aushöhlung des Grundsatzes der Trennung von Kirche und Staat wird mit solcher Unterstützung eines Kirchentages vorangetrieben.
Sämtliche Argumente, die für eine Subventionierung von Kirchentagen sprechen sollen und die im Finanzausschuss des Rates nach Art einer Verkaufsveranstaltung vorgestellt wurden, sind durch die Erfahrungen bei anderen Kirchentagen widerlegt. Die „Aktion Das 11. Gebot“ hat Ihnen das ausführlich in dem Ihnen vorliegenden offenen Brief dargelegt.
Dass sich in den Ruhrnachrichten von heute Vertreter der Kath. Kirche für eine Subventionierung aussprechen, ist an Dreistigkeit und Durchsichtigkeit, für eigene Subventionierung zu werben, kaum zu überbieten. Dabei lässt der Stadtdechant, Propst Coersmeier die Katze aus dem Sack, worum es bei einem Kirchentag geht, und mit dem Zitat: „Ein solches Großereignis bringt den christlichen Glauben dorthin, wo er hingehört, in die Mitte der Stadt, in die Mitte der Gesellschaft. Kirchentage (…) sind Feste des Glaubens“, entblößt er sich.
Es geht also um Missionierung, die Säkulare und Andersgläubige als Schlag ins Gesicht empfinden können!
Eine hochverschuldete Stadt wie Dortmund, der immer mehr Mittel für Soziales, Kultur und Infrastruktur fehlen, sollte es sich nicht leisten, mal eben 2.7 Mill. Euro für Glaubensfeste und Missionierung auszugeben.
Ein Imagegewinn ist dadurch und im Verein mit einer Kirche, die aufgrund Ihrer Vergangenheit und ihrem Auftreten in der Gegenwart nicht unbedingt zu den Sympathieträgern in unserer Gesellschaft gehört, kaum zu erzielen.
In einer modernen, weltoffenen und toleranten Stadt sollte religiöse Missionierung keinen Platz haben, mindestens sollte dafür kein Geld aus öffentlichen Kassen zur Verfügung stehen.
Aus einer Ablehnung der Subventionierung, die sich an einer rechtsstaatlichen, freiheitlich demokratischen Gesinnung und an Gleichberechtigung orientiert, könnte ein Imagegewinn für Dortmund entstehen.

Religionsfrei im Revier appelliert an den Rat der Stadt Dortmund (ggf. in geheimer Abstimmung), gegen die Finanzierung des Ev. Kirchentages zu stimmen.

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